Zoom

Sonntag, 6. März 2011
Krankheitsbedingte Absage!
Focus II | Zoom I - Michael Gielen - 11.00 Uhr
Alexander Zemlinsky | Streichquartett Nr.3 Es-Dur op.19
Michael Gielen | Variationen für Streichquartett
Alban Berg | Streichquartett op.3
Pellegrini-Quartett
Antonio Pellegrini, Violine
Thomas Hofer, Violine
Fabio Marano, Viola
Helmut Menzler, Violoncello

Das Pellegrini-Quartett, 1989 gegründet, ist nicht bloß ein in langen Jahren perfekt aufeinander eingespieltes Ensemble. Seine Programme schaffen Raum für Versuchsanordnungen, geleitet von der Frage: Was passiert, wenn vier Streicher alle Konventionen des Quartettspiels, alle Interpretationsgewohnheiten hinter sich lassen? In seinen Programmen kombiniert das Ensemble gern traditionelle und experimentelle Werke, um historische und musikalische Querverbindungen aufzuzeigen und auch vermeintlich altbekannte Werke neu erfahrbar zu machen. So spannt sich das Repertoire von den Instrumentalsätzen Heinrich Isaacs über die Quartettliteratur der Klassik und Romantik bis hin zur Zweiten Wiener Schule und den radikalen Werken der Gegenwart. Die vier Musiker gelten als Spezialisten fürs Schwierige, so gehören sie zu den ganz wenigen, die Morton Feldmans fünfstündiges 2. Streichquartett im Konzert spielen.


Pellegrini-Quartett
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Sonntag, 6. März 2011
Zoom I - Michael Gielen - 18:00 Uhr
Pflicht und Neigung
Michael Gielen - Dirigent und Komponist
Ein Film von Karl Thumm

Eintritt frei



Michael Gielen
Zoom I - Michael Gielen - 19.30 Uhr
Michael Gielen | die glocken sind auf falscher spur
Klavierstück in sieben Sätzen – recycling der glocken
oenm. oesterreichisches ensemble für neue musik
Michael Gielen, Dirigent/Sprecher/Harmonium
Christine Whittlesey, Sopran
Stefan Litwin, Klavier
Michael Gielen, der 2010 für sein Lebenswerk den renommierten Ernst von Siemens-Musikpreis erhielt, ist einem breiten Publikum vor allem als Dirigent von internationalem Format bekannt, der Pionierarbeit nicht nur im Bereich der neuen Musik geleistet, sondern insbesondere mit seinen Beethovenund Mahlerinterpretationen Maßstäbe gesetzt hat. Das Komponieren, dem er zuwenig Zeit widmen konnte, war ihm jedoch ebenso wichtig, ja vielleicht sogar wertvoller, wie er kürzlich einmal sagte. Sein Ensemblewerk die glocken sind auf falscher spur auf Texte von Hans Arp entstand Ende der 60er Jahre, mehr als 30 Jahre später hat Gielen sich mit dem Material nochmals auseinandergesetzt und es als "Steinbruch" für sein Klavierstück benutzt, dessen klanglicher Raum mit zwei Klavieren, Tonband und einer Reihe von japanischen Tempelglocken erzeugt wird, die der Komponist - seit je fasziniert von der Klangwelt der Glocken - aus Japan mitgebracht hat.
KARTEN | INFO

oenm . oesterreichisches ensemble für neue musik
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Samstag, 12. März 2011
Zoom II - Friedrich Cerha - 11.00 Uhr
Friedrich Cerha zum 85. Geburtstag
In Kooperation mit Land Salzburg

Lesung:
Texte von Friedrich Cerha, Gerhard Amanshauser, Günther Anders

Konzert:
Friedrich Cerha | Eine Art Chansons für Klavier, Schlagzeug, Kontrabass und einen Chansonnier (1985-87), Auswahl
Friedrich Cerha, Lesung
Martin Winkler, Bariton
Klangforum Wien
Alexandra Dienz, Kontrabass
Florian Müller, Klavier
Björn Wilker, Schlagwerk


Eintritt frei


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Sonntag, 13. März 2011
Focus IV | Zoom II - Friedrich Cerha - 11.00 Uhr
Claus-Steffen Mahnkopf | Petit hommage à Thomas Tallis [UA]
Friedrich Cerha | Streichquartett Nr.4
Alban Berg | Lyrische Suite
stadler quartett
Frank Stadler, Violine
Izso Bajusz, Violine
Predrag Katanic, Viola
Peter Sigl, Violoncello

Salzburg hat das Glück, neben dem Hagen Quartett gleich ein zweites herausragendes Streichquartett in der Stadt zu haben - das 1992 am Mozarteum gegründete stadler quartett. Von Anbeginn ihrer Zusammenarbeit haben sich die vier Musiker intensiv mit zeitgenössischer Musik auseinandergesetzt, rund 150 Werke, darunter zahlreiche dem Quartett gewidmete Kompositionen gelangten bisher zur Uraufführung. Im Vordergrund des gemeinsamen Musizierens steht für das stadler quartett das Streben nach der jeweils optimalen Klangqualität und das Sichtbarmachen der Struktur eines Werkes. Kürzlich erschienen ist bei Neos eine Einspielung der drei Streichquartette von Helmut Lachenmann, die das immense Können dieses Ensembles in besonders überzeugender Weise unter Beweis stellt.

KARTEN | INFO

stadler quartett (Foto: www.stadlerquartett.at)
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Sonntag, 13. März 2011
Zoom II - Friedrich Cerha - 19.30 Uhr
Preisträgerkonzert "Musikpreis Salzburg" In Kooperation mit Land Salzburg

Friedrich Cerha | Bruchstück, geträumt
Preisverleihung und Laudatio
Elena Mendoza | Gramática de lo indecible
Arnold Schönberg | Kammersymphonie Nr.1 op.9
Friedrich Cerha | Jahr lang ins Ungewisse hinab
Klangforum Wien
oenm . oesterreichisches ensemble für neue musik
Johannes Kalitzke, Dirigent
NN, Sopran

Friedrich Cerha, der 2011 seinen 85. Geburtstag feiert, darf man mit Fug und Recht als den bedeutendsten österreichischen Komponisten der Gegenwart bezeichnen. Julia Spinola schreibt: "Auf unspektakuläre, dabei gleichzeitig radikale Weise verkörpert er eine für die Kunst der Moderne exemplarische Multiperspektivität. Kompositionstechnisch vereint sein Werk avantgardistische Techniken der Nachkriegszeit mit älteren Verfahren und Materialien, die dabei ganz neu behandelt werden. Cerha ging es niemals um die bloße eklektizistische Buntheit oder gar um ästhetische Zugeständnisse, sondern im Gegenteil um die Bewältigung jener Quadratur des Zirkels, die zu einem Grundproblem der neuen Musik gehört: mit den Artikulationsmöglichkeiten kompositorisch differenzierter Musik den Hörer möglichst unverstellt zu adressieren…"
KARTEN | INFO
www.musikpreis-salzburg.org


Friedrich Cerha

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Freitag, 18. März 2011
Zoom III - Dieter Schnebel - 18.30 Uhr
John Cage | Lecture on nothing
Dieter Schnebel, Sprecher
"I have nothing to say and I am saying it" so beginnt einer der radikalsten und berühmtesten Texte der Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts, der Vortrag über Nichts von John Cage. Zwei Jahre, bevor er mit seinem Stück 4'33'' schockierte, einem Plädoyer für die Stille, einem Werk des Nicht-Klingens, gleichwohl musikalisch streng dreiteilig komponiert, gab er dem Nichts einen verbalen Rahmen. "Struktur ohne Leben ist tot. Aber Leben ohne Struktur ist nicht wahrzunehmen." Dieter Schnebel, viele Jahre mit Cage befreundet, spricht den Text in der kongenialen Übertragung von Ernst Jandl.

Eintritt frei


Dieter Schnebel (Foto: Andersen)
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Freitag, 18. März 2011
Zoom III - Dieter Schnebel - 19.30 Uhr
Dieter Schnebel | Mild und leise (Bachmann-Gedichte II) für Altstimme und Kammerensemble [ÖEA]
oenm . oesterreichisches ensemble für neue musik
Johannes Kalitzke, Dirigent
Susanne Otto, Alt
Dieter Schnebel schrieb zwei Zyklen für Altstimme und Ensemble auf Gedichtentwürfe von Ingeborg Bachmann, die dem Buch "Ich weiß keine bessere Welt", einer Sammlung aus dem Nachlass der Dichterin, entnommen sind. "Mild und leise" ist ein Zitat aus dem Schlussgesang der Isolde aus Wagners Tristan und tatsächlich wimmelt es in den Bachmann Gedichten nur so von Wagner-Zitaten. Sie stehen im Widerspruch zu Sprache und Inhalt der Gedichte und spiegeln - so Schnebels Lesart, die sich in der musikalischen Umsetzung manifestiert - die innere Zerrissenheit der Dichterin, ihre Lebenskrise nach der Trennung von Max Frisch. Die Texte des ersten Zyklus hingegen sind Liebesgedichte, von gänzlich anderer Grundstimmung, sie handeln von der Liebe zu einem Schwarzen und gipfeln in dem emphatischen Ausruf "terra nova, africa, ultima speranza". Die beiden Zyklen, zwischen deren Entstehung sieben Jahre liegen, erklingen nun erstmals in Österreich.
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oenm . oesterreichisches ensemble für neue musik
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Samstag, 19. März 2011
Zoom III - Dieter Schnebel - 16.00 Uhr
Arnold Schönberg | Nr.1–3 aus: Vier Stücke für gemischten Chor op.27
Dieter Schnebel | amn aus: "Für Stimmen…Missa est"
Alban Berg | Choral "Es ist ein Reis entsprungen"
Dieter Schnebel | Behütet. Psalm 121 für Chor(2010), UA - Auftragswerk der Salzburg Biennale
Franz Schubert | Wehmut für 4 Männerstimmen
Anton Webern | Entfieht auf leichten Kähnen op.2b
Franz Schubert | Gesang der Geister über den Wassern
Gustav Mahler | Die zwei blauen Augen (in der Bearbeitung von Clytus Gottwald)
Helmut Lachenmann | Consolation II
Klaus Lang | das weiß im gesicht (2010), UA - Auftragswerk der Salzburg Biennale
Beat Furrer | Psalm für achtstimmigen Chor a cappella
Arnold Schönberg | De profundis – Psalm 130op.50B
Schola Heidelberg
Walter Nußbaum, Dirigent
Als Dieter Schnebel von Profession und Berufung gleichermaßen Theologe wie Musiker 1999 den Europäischen Kirchenmusikpreis erhielt, sprach er in seiner Dankesrede über Tradition und Fortschritt, rekurrierte auf einen theologischen Begriff von Tradition im Sinne von Empfangen und Weitergeben. Es ginge einmal darum, das Überkommene aufzunehmen, anzunehmen, seine Gehalte verinnerlichend zu bewahren, zum anderen aber darum, dieses Überkommene weiterzuführen, anderen zu übertragen und übersetzen - was zugleich ein Überschreiten beinhalte: nicht bei dem stehenbleiben was ist, sondern es aufheben als ein Lebendiges und es grenzüberschreitend weiterreichen. In diesem Sinne ist auch unser Programm mit geistlicher Vokalmusik aus zwei Jahrhunderten komponiert - Tradition und Fortschritt nicht als Gegensätze, sondern lebendige Einheit
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Schola Heidelberg (Foto: www.klanghd.de)
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Sonntag, 20. März 2011
Focus VI | Zoom III - Dieter Schnebel - 11.00 Uhr
Franz Schubert | Streichquartett Nr.2 C-Dur
Anton Webern | Streichquartett op.28
Dieter Schnebel | 1. Streichquartett
Quatuor Diotima
Naaman Sluchin, Violine
Yun-Peng Zhao, Violine
Frank Chevalier, Viola
Pierre Morlet, Violoncello

Seinen Namen hat das Diotima Quartett einem Schlüsselwerk des 20. Jahrhunderts, Luigi Nonos einzigem Streichquartett Fragmente, Stille. An Diotima entlehnt und damit gleichzeitig das starke Engagement der Quartettmitglieder für die Musik unserer Zeit betont, die im Repertoire des Ensembles gleichberechtigt neben der klassischen und romantischen Streichquartettliteratur steht. So hat das Quartett in den letzten Jahren unter anderem Werke von Brice Pauset, James Dillon, Hanspeter Kyburz und Misato Mochzuki uraufgeführt und - noch wichtiger - immer wieder im Konzert gespielt. Musik von Helmut Lachenmann, Luigi Nono und Dieter Schnebel sind auf CD veröffentlicht und wurden vielfach preisgekrönt. Das Diotima Quartett war bereits bei der ersten Salzburg Biennale 2009 zu Gast.

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Quatuor Diotima (Foto: Thibault Stipal)
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Freitag, 25. März 2011
Zoom IV - Thomas Kessler - 19.30 Uhr
Thomas Kessler | Piano control für Klavier und Elektronik
Wolfgang Amadeus Mozart | Quintett in Es-Dur KV 452
Thomas Kessler | Quintett 2011 [UA]
NGH WHT für Sprecher und Streichquartett
Arditti String Quartet
Saul Williams, Sprecher
oenm . oesterreichisches ensemble für neue musik
Nora Skuta, Klavier
Thomas Kessler gehört zu den Pionieren der elektronischen Musik, hat seit den 60er Jahren Studios in Berlin, Nancy und Basel geleitet. Die Technik dient bei ihm jedoch nicht in erster Linie der Erzeugung neuer ästhetischer Klangwelten, sondern ganz unmittelbar der künstlerischen Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit. Die eingesetzten elektronischen Mittel versteht er als Erweiterung der instrumentalen Möglichkeiten, wie etwa in seinen control - Kompositionen für verschiedene Instrumente und Live- Elektronik. In den letzten Jahren hat Kessler vielfach ganz auf den Einsatz von Elektronik verzichtet, wie in seinem explosivem Streichquartett auf einen Text des amerikanischen Slam-Poeten Saul Williams oder das neue Werk, das er im Auftrag der Salzburg Biennale für die Musiker des oenm gewissermaßen als "Antwort" auf Mozarts Es-Dur-Quintett schreibt.
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Thomas Kessler, Saul Williams
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Sonntag, 27. März 2011
Zoom IV - Thomas Kessler - 19.30 Uhr
Aaron Copland | Quiet City
Bernd Alois Zimmermann | Nobody knows de trouble I see
Charles Ives | The unanswered question
Thomas Kessler | ...said the shotgun to the head
Sinfonieorchester der Universität Mozarteum
Jonathan Stockhammer, Dirigent
Saul Williams, Sprecher
William Forman, Trompete
Maria Pichler, Englischhorn
Salzburger Chorknaben und Chormädchen
Der Schweizer Komponist Thomas Kessler lernte in Los Angeles nicht nur die Rap-Kultur, sondern auch den heute 38-jährigen ebenso poetischen wie politischen Rapper, Slam-Poeten und Musiker Saul Williams kennen. Fasziniert und inspiriert von dessen virtuosen Sprachkaskaden komponierte er sein Orchesterwerk auf eine Ballade des Afroamerikaners, das nun seine österreichische Erstaufführung erlebt. Ein thematisches Echo dazu bildet Bernd Alois Zimmermanns Trompetenkonzert von 1954 auf das Spiritual Nobody knows de trouble I see. Auch im Abschlusskonzert der zweiten Salzburg Biennale finden sich Referenzen an den diesjährigen Schwerpunkt "Lichtspielmusik", diente doch Charles Ives populäres Orchesterwerk The Unanswered Question von 1906 mehreren Filmregisseuren als musikalische Untermalung. Auch Aaron Copland hatte ein Tête-àtête mit Hollywood als Filmkomponist der John Steinbeck-Romanverfilmung Of Mice and Men. Quiet City entstand 1930 für das gleichnamige Theaterstück von Irwin Shaw - ein melancholischer Dialog zwischen Englischhorn und Trompete.
KARTEN | INFO



Saul Williams
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