19:30 Uhr
republic
Luna Park
Mit
Eva Furrer, Johanne Saunier, Richard Dubelski und Mike Schmid
In Zusammenarbeit mit IRCAM – Centre Georges Pompidou und Festival Warschauer Herbst
Wie schafft man es, zu sehen, ohne gesehen zu werden? Wie, aus dem Verborgenen die Nachbarn zu beobachten, zu Hause, in ihrem alltäglichen Leben? In Luna Park überwacht jeder jeden. Die allgegenwärtige Überwachung ist das Thema dieses virtuosen Musiktheaters von Georges Aperghis, das nach umjubelten Aufführungen in Paris, Warschau, Athen und Hamburg nun erstmals in Österreich zu erleben ist. Zwischen den vier Interpreten, Seite an Seite platziert, gibt es keinerlei direkten oder physischen Kontakt, die Kommunikation ist virtuell, vermittelt durch Mikrophone, Überwachungskameras, Lautsprecher. Jeder schaut in seine Kamera wie in einen tiefen Abgrund, unterhält fast eine Liebesbeziehung zu ihr und zu seinem eigenen Bild. Ein Versuch der Selbstüberwachung? Wie Thomas Bernhard in seiner Erzählung Gehen schreibt, ist es absolut unmöglich, sich selbst zu überwachen; das Wissen darum, dass man beobachtet wird, macht, dass man sein Verhalten ändert, man weicht aus, man wird ein anderer… Der Zuschauer, konfrontiert mit einem Wirbelsturm von Bildern, Klängen und Sprache ist gefordert, aus den Überlagerungen und Mixturen seine eigene Geschichte zu erfinden, seine aktive Haltung ist Teil des Spiels, das ständig pendelt zwischen Virtuellem und Realem.