19:30 Uhr
Universität Mozarteum, Solitär
Liaison
oenm . österreichisches ensemble für neue musik
»Ein Kennzeichen der Musik von Isabel Mundry«, schreibt der Musikwisssenschaftler Jörn-Peter Hiekel,»besteht darin, dass ihr der Ausdruck von souveräner Selbstgewissheit, auftrumpfender Selbstgefälligkeit und Eloquenz fremd ist. Zwar ist ihr nicht jeder herkömmlich schöne Ton und alles Figurative oder Spielerische vollends suspekt, doch spielen solche konventionellen Elemente eine eher beiläufige Rolle, ihre Entfaltung wird nirgends zum Selbstläufer. Isabel Mundrys Werke verbinden den Anspruch eines geschlossenen, bis ins Detail ausgefeilten Kunstwerks mit der Intention, Fragen auf - zuwerfen und Offenheit anzuregen – vor allem offenes Hören und detailempfindliches Reagieren auf die Kunst und die Umgebung. Sie lassen Zweifel zu, tragen diese sogar aus. Zweifel am selbstverständlich Gewordenen, eine daraus entstehende produktive Unruhe, aber gelegentlich auch längere Phasen des Innehaltens, sind oft der entscheidende Antrieb auf dem Weg zur kompositorischen Erkundung ungewöhnlicher Erfahrungsmöglichkeiten. « Isabel Mundry lässt sich oftmals von musikhistorischen Vorbildern inspirieren, die von der niederländischen Renaissancepolyphonie bis zu John Cage reichen, Anregungen kommen aber auch aus den Bereichen Literatur, Film und Bildende Kunst. Für das Konzert mit dem oenm hat sie neben eigenen kammermusikalischen Werken das Streichtrio von Brian Ferneyhough und ein Werk ihrer Schülerin Stephanie Haensler ausgewählt.