19:30 Uhr,
Kalkwerk - Helmut Oehring
Libretto: Irene Rudolf/Albert Lang
Regie: Albert Lang
Audiorealisierung: Torsten Ottersberg, Gogh-Studio
Bühne: Albert Lang,
Kostüme: Hanne Loosen
ensemble mosaik, Streichquintett mit Sprecher und Sprechgesang, Stephan Wolf-Schönburg, Sören Canenbley, Niklas Bardeli, Darsteller
Musiktheater nach dem Roman Das Kalkwerk von Thomas Bernhard | ÖEA
Eine Kooperation mit dem Radialsystem V, gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds Berlin und die Kulturstiftung Matrong
Im Zentrum von Thomas Bernhards Roman steht eine Studie über das Gehör, die Konrad, der Autodidakt, nie niederschreiben wird, weil er sich minutiös den Umständen widmet, die ihn ein ganzes Leben lang daran hindern. In Abgeschiedenheit und fortschreitender Selbstzersetzung und Fremdzerstörung widmet er sich seiner Studie, indem er Töne wahrnimmt, die sein Gehör gar nicht erfassen kann, und quält seine Frau mit einem monströsen Experiment.
Nicht nur die Sprache Bernhards kommt in ihren Variationen und Steigerungen einer musikalischen Übertragung entgegen. Das Thema des Romans ist das Hören und das Gehör, der Laut und die Stille, die Wahrnehmung und die Einbildung – und, darüber hinaus, die Rede, das Gesagte und das Ungesagte und die groteske Verkehrung des Sinns durch die Gesellschaft.
Der Komponist Helmut Oehring bringt als Kind taubstummer Eltern eine biographische Erfahrung in die Themenkomplexe dieses Bernhardschen Werkes ein. Seine Komposition entwickelt sich über Systeme akustischer Operationen, über Prozeduren der Rückkopplung von Aufnahme- und Wiedergabetechniken, die den zugleich analytischen und soghaften Mustern der Bernhardschen Sprache ebenbürtig sein können.