11:00 Uhr,
GrauSchumacher Piano Duo
Andreas Grau
Götz Schumacher
Claude Debussy Prélude à l’après-midi d’un faune
B.A.Zimmermann Monologe – Fassung der Dialoge für zwei Klaviere soli
J.S. Bach Contrapunctus XIX aus Die Kunst der Fuge
Ferruccio Busoni Fantasia contrappuntistica
Bernd Alois Zimmermanns Monologe sind die Umarbeitung eines eigenen Werkes, der Dialoge für zwei Klaviere und Orchester, für das er keine Aufführungsmöglichkeit sah. Wiederum bedient sich der Komponist im Sinne seiner pluralistischen Auffassung vom musikalischen Prozess der Montagetechnik und zitiert unter anderem Bach, Messiaen,Beethoven und Debussy. Musik über Musik, im Sinne eines musikalischen Zwiegespräches über die Zeiten und Räume hinweg. Claude Debussy, der Wegbereiter der Moderne, hat die Fassung für zwei Klaviere seines Orchesterwerkes Prélude à l’après-midi d’un faune zeitgleich mit der Partitur selbst herausgebracht und mit dieser Bearbeitung die melodisch-harmonischen Wandlungen des berühmten Flötenmotivs akzentuiert. Auch Ferruccio Busonis Fantasia contrappuntistica geht weit über eine reine Bearbeitung hinaus, gegen die er wegen der »Überzahl mittelmäßiger, ja geschmackloser und entstellender« Resultate starke Vorbehalte hatte. Für ihn ist Bearbeitung vielmehr Überschreibung, Re-Komposition, er unternimmt den Versuch, Bachs unvollendetes Werk zu vervollständigen und damit Tradition und Innovation zusammenzuführen.