15:00 Uhr,
Black Mirrors – Hommage a Paradis | ua
Gerhard E.Winkler, Komposition Live-Elektronik
Claudia Rohrmoser,Videos und Licht
Annelie Gahl,Violine
Ermöglicht durch das Bolezny-Stipendium und in Zusammenarbeit mit dem Experimentalstudio des SWR
Auch Wien hatte im 18. Jahrhundert sein musikalisches Wunderkind – die 1759 geborene Maria Theresia von Paradis, die im Alter von drei Jahren erblindet war, jedoch hochbegabt als Klaviervirtuosin ausgebildet wurde. Kaiserin Maria Theresia war so beeindruckt von der Begabung des blinden Kindes, dass sie sich an den Unterrichtskosten beteiligte. Schon in ihrer Jugend wurde Maria Theresia von Paradis als Konzertpianistin gefeiert. Salieri widmete ihr 1773 ein Orgelkonzert, und einem Brief Leopold Mozarts vom 16. Februar 1785 ist zu entnehmen, dass Wolfgang Amadeus Mozart für die Virtuosin ein Klavierkonzert schrieb. 1777 wurde sie von Anton Mesmer, dem berühmten Wunderheiler, behandelt und konnte vorübergehend wieder sehen – ein für sie traumatischer Wahrnehmungsschock, der ihr die Fähigkeit zum Auswendigspielen nahm. Black Mirrors ist eine multimediale, interaktive Konzertinstallation, entstanden in gemeinsamer Arbeit von Komponist, Videokünstlerin und Interpretin und soll die schmerzhaft widerständig erlebte optische Wirklichkeitserfahrung als existenzielle Chiffre künstlerisch erfahrbar machen.